Igel

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IGELSCHUTZ - denkt an die Igel!


Die kalte Jahreszeit hat begonnen und somit auch für viele Wildtiere wieder ein Überlebsnkampf. Wir wollen Ihnen hier ein paar Tipps geben, wie sie Wildtieren helfen können, die harte Winterzeit zu überstehen.  

 

Wie Sie selbst mit wenig Aufwand helfen können: 

Die putzigen Kerlchen haben es wie alle Wildtiere extrem schwer zu überleben. Viele von ihnen werden Opfer im Straßenverkehr. Sterben sie nicht durch Fahrzeuge, dann droht manchen der Hungertod, wenn sie noch nicht kräftig genug sind, in ihren Winterschlaf einzutauchen. Dazu brauchen sie vor allem auch einen sicheren Ort, wo sie in Ruhe und Sicherheit überwintern können. Von November bis März halten Igel Winterschlaf. Während dieser Zeit reduzieren sie ihre Körperfunktion
wie Herzschlag und Atmung drastisch. Sie schalten ihren Körper sozusagen auf Energiesparmodus um und zehren von ihren Fettreserven. Dabei verringern sie ihre Körpertemperatur von 36 auf 5 Grad und verlieren stark an Körpergewicht. Deshalb ist es extrem wichtig, dass die Igel im Herbst ein Mindestgewicht von 500 g auf die Waage bringen. Gerne nehmen sie "Laubburgen" als Winterquartier in unseren Gärten in Anspruch. Lassen Sie das Laub wild im Garten liegen. Die Natur und Tierwelt wird es ihnen danken. Ganz besonders für die Igel sind Laubhaufen eine tolle Sache.  
Es gibt jedoch auch spezielle Igelhäuser, die den stacheligen Gesellen ein schönes ruhiges Winterquartier bieten. Wer seinem Igel etwas gutes tun möchte, stellt eine Holzkiste oder ein Igelhaus an einem ruhigen schattigen Ort unter. Sicher muss das Winterquartier sein und auf alle Fälle mit ganz viel Laub ausgelegt, damit es sich der Igel darin schön gemütlich machen kann. Vor allem darf das Winterquartier keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind!

Ohne großen Aufwand kann jeder im Herbst einen Igel-freundlichen Beitrag im Garten leisten. Einfach ein wenig Laub und kleine Ästchen zusammenharken und für die schönen Nützlinge an einem windgeschützten Ort zum Überwintern bereithalten – und schon ist das Winterquartier fertig! Im Frühjahr kann der kleine muntere Kerl dann wieder aus seinem Winterschlaf erwachen und in ihrem Garten für Ordnung sorgen. Fakt ist nämlich, dass der Igel sämtliches Ungeziefer von ihnen fernhält. Insekten und Schnecken haben beim Igel keine Chance und sie werden es ihrem stacheligen Untermieter garantiert danken.

Was tun, wenn man einen schwachen unterernährten Igel findet?

Igel, die bei drohendem Wintereinbruch leichter als 300g sind, sollten nicht im Freien gelassen werden. Ihr kleiner Körper kühlt schnell aus und die Futtersuche ist schwierig. Diese Jungigel werden drinnen bei Raumtemperatur auf mindestens 400g Körpergewicht aufgefüttert und anschliessend in einem Aussengehege weitergefüttert bis zum winterschlaftauglichen Gewicht von 500-600g.
In der Regel werden solche Jungigel erst im nächsten Frühling wieder aus dem Aussengehege in die Freiheit entlassen. Eine Freilassung im Spätherbst oder Winter könnte diese noch unerfahrenen Jungtiere in eine kritische Situation bringen (wegen fehlender Lebensraumkenntnis und die Futtersuche ist extrem schwierig). Ein sicherer Ort für den Igel zum Überwintern kann auch ein kühler Keller, ein Gartenhaus oder eine Scheune sein. Tiere die noch zu klein, schwach oder krank sind, bitte nicht sich selbst überlassen. Diese müssen dringend aufgepäppelt werden. Nehmen Sie bitte Kontakt mit einer Igelfachstelle, Igelaufzuchtstationen, Tierärzten, Tierheimen oder sonstigen Einrichtungen auf, die sich mit den stacheligen Gesellen bestens auskennen. Infos und Kontaktaddressen finden Sie im Internet, fragen Sie bei Tierärzten, Tierheimen oder sonstigen Anlaufstellen hierzu nach. Gerne können Sie auch uns um Rat fragen.

Auf alle Fälle bitten wir Sie - helfen Sie dem Tier und überlassen es sich nicht sich selbst!

Wie Sie Igel selbst pflegen:

Die Igel werden in einem Raum, der wärmer ist als 15°C, gehalten. Das Gehege sollte mind. 1.5-2 m2 gross sein. Es wird mit Zeitungspapier ausgelegt. Als Nest dient eine eine Holzkoste mit Öffnung (in der Not reicht auch eine Kartonschachtel mit Öffnung aus), die mit zerrissenem Haushaltpapier gefüllt wird. Wer es seinem stacheligen Freund ein bisschen gemütlicher machen möchte, legt es mit Stroh aus. Egal ob Stroh, Zeitungspapier oder Haushaltpapier - es muss täglich gewechselt werden. Die Igelstube muss sauber sein - das ist sehr wichtig! In den Auslauf stellt man ein Schälchen Wasser und ein Schälchen Katzenfutter (je nach Grösse der Igel 2-4 Esslöffel).
Kontrollieren Sie täglich die Gewichtszunahme des Igels. Ideal ist eine Gewichtszunahme von 10-15 (20) g pro Tag bei Jungigeln und abgemagerten Igeln. Ausgewachsene Igel mit gutem Ernährungszustand sollten nicht weiter zunehmen!

Futterempfehlung - das lieben Igel:

Feuchtfutter (Tagesration/Igel):
2-3 Esslöffel (=100-150g) Katzendosenfutter

Trockenfutter (als Ergänzung):
1 Esslöffel Katzentrockenfutter

Das perfekte Quartier für Ihren Igel:

Spätestens wenn die die Igeljungen ein Gewicht von 500-600g erreicht haben und gesund sind, müssen sie zur Überwinterung draussen in ein Freigehege oder in einen geschlossenen kühlen Raum umgesiedelt werden, wo sie den Winterschlaf halten. Man kann die Igel auch noch im Dezember / Januar umplatzieren. Den Temperaturwechsel überstehen sie erstaunlich gut, vorausgesetzt sie erhalten draussen genügend Futter und einen gut wärme-isolierten Schlafplatz.

Als Nest draussen dient jetzt ein Winterschlafhaus mit Stroh gefüllt. Das Winterschlafnest (Kiste) darf nicht von der Sonne beschienen werden, sonst erwacht der Igel zu früh aus dem Winterschlaf. Am besten ist ein dunkler schattiger Platz.

Das Katzenfeuchtfutter (150g pro Igel) und das Trockenfutter werden unter ein Futterhäuschen gestellt, wo es vor gefrässigen Katzen sicher ist. Zum Trinken dient eine grosse Schale, die mit Wasser gefüllt wird. Solange der Igel wach ist, kontrollieren Sie gelegentlich sein Gewicht und passen die Futtermenge entsprechend an.

Rührt der Igel das angebotene Futter nicht weiter an, ist er in den Winterschlaf gefallen. Er muss jetzt nicht mehr gefüttert werden. Als Notration kann Trockenfutter angeboten werden. Wacht der Igel zwischendurch auf, muss wieder das gewohnte Futter angeboten werden. Sobald der Igel aus seinem Winterschlaf erwacht (dies ist etwa ab März bis Mitte April) kann er wieder in die Freiheit entlassen werden. Wenn es Sie nicht stört, kann ihr stacheliges Pflegekind auch auf Ihrem Grundstück heimisch werden. Hauptsache, der kleine Kerl fühlt sich wohl und sicher.



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