Kinderstube der Wildtiere



Kinderstube der Wildtiere

Der Frühling erwacht und mit ihm die Kinderstube der Wildtiere


Der Winter machte im vergangenen Jahr eine Pause, so dass man fast schon das Gefühl hatte, dass nach dem Herbst sofort der Frühling begonnen hätte. Viele Tiere, die eigentlich Winterschlaf machen, kamen dadurch gar nicht so richtig in ihre Winterruhe. Doch jetzt, wo der Frühling tatsächlich da ist, erwachen viele Tiere nun richtig aus ihrem Winterschlaf.  Zugvögel kehren aus dem Süden zurück und um uns herum, beginnt es zu surren. Die Tierwelt lebt wieder auf. 

Auch bei den Pflanzen kann man rasend schnell die Veränderungen feststellen. Kahle Bäume und Büsche fangen an zu "grünen", Blumen beginnen zu blühen. Die Blattknospen der Bäume gehen auf. Viele Sträucher und Bäume entwickeln ihre Blütenknospen. Die Frühblüher beginnen die Wiesen wieder bunt und farbenfroh zu gestalten. 


Doch denkt dabei bitte auch an die Jungtiere, die nun geboren werden. Fakt ist - jedes Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, sollte mit der Liebe seiner Eltern aufwachsen dürfen. Nichts auf dieser Erde ist kostbarer als Mutterliebe. Niemand kann einem Kind - sei es Mensch oder Tier - dieses Glück, diese Unbeschwertheit und Herzenswärme schenken, wie es eine liebende Mutter macht! 


Doch nicht jedes Lebewesen hat das Glück und den Segen, in einem behüteten und sicheren Nest im Kreise einer liebenden Familie aufzuwachsen. Traurige Umstände sorgen immer wieder dafür, dass auch Wildtierkinder ohne Eltern sein müssen. Sie sind Waisenkinder aus der Natur. Unsere Aufgabe als Mensch ist es, die Natur und ihre Kinder zu beschützen, ihnen Sicherheit und Liebe zu bieten.    

 

 Was man unbedingt beachten muss, wenn es um Tiernachwuchs geht:
 
Die Zeit beginnt, wo nun auch die Kinderstube in der Tierwelt mit Leben erfüllt wird. Viele Spaziergänger denken, wenn sie ein Jungtier finden, dass es verlassen wäre. Das Schlimmste ist – wenn Menschen Jungtiere sofort mitnehmen, denn nicht immer sind es Waisenkinder von den Wäldern, Feldern und Wiesen!  Vor allem junge Feldhasen werden häufig „Opfer“ dieser sicherlich gut gemeinten Tierliebe, weil sie ohne das Muttertier vermeintlich verlassen auf Wiesen oder Feldern hocken. Dabei kann es sein, dass das Muttertier auf Nahrungssuche ist und bald wieder bei ihren Jungen zurück ist.

Jungtiere bitte nicht berühren!

Bei Hasen ist es zum Beispiel normal,  dass die Hasenmutter nur etwa ein- bis zweimal am Tag zu ihren Jungen kommt, um sie zu säugen und das meist in der Dämmerung.  Wenn sie ein Nest zum Beispiel mit Hasenjungen finden, dann beobachten sie das erst einmal von sicherer Entfernung und das vor allem über einen längeren Zeitraum. Wenn ein Muttertier, wie eine Häsin nur ein- bis zweimal am Tag nach ihren Jungen sieht, kann es sein, dass die Mutter noch lebt und irgendwo da draußen unterwegs ist.

Es gilt also grundsätzlich:

* Jungtiere nicht sofort anfassen und auch nicht übereilt handeln
* Jungtiere aus großer Entfernung beobachten
* Kehrt das Muttertier nach längerer Zeit nicht zu ihren Jungen zurück und man ist sich soweit „sicher“, dass das Jungtier verwaist ist, dann kann man Hilfe bei Tierärzten, örtlichen Tierschutzverein, bei der örtlichen Naturschutzbehörde oder Wildtierauffangstationen suchen. 
   
Wann ist ein Rehkitz oder sonstiges Wildtier in Not, und auf Hilfe von uns Menschen angewiesen?

* wenn ein Rehkitz längere Zeit fiept, also nach der Mutter ruft. Die Ricke würde das Kitz nicht stundenlang rufen lassen da das Raubwild auch diese Töne kennt und somit leichte Beute für den Fuchs zum Beispiel ist. Solange Menschen oder Hunde in der Nähe sind wird die Rehmutter ihr Kitz nicht säugen gehen da sie zu große Angst hat ihr Kitz verraten zu können.

* wenn ein Tierbaby die Menschennähe sucht. Wenn ein Tierbaby, zum Beispiel ein Rehkitz oder Fuchswelpe einem Menschen nachläuft kann es sein, dass es die Mutter verloren hat. Wildtierkinder die Eltern haben, werden von ihren Eltern versorgt. Sie suchen dann keine Nähe zu den Menschen. Auch hier bitten wir Sie inständig - bringen Sie das mutterlose Tierbaby zu einer der von uns genannten Hilfestellen und überlassen es sich nicht sich selbst!

* wenn eine führende Ricke ( ein Reh das Junge / Rehkitze hat ) Opfer von einem Verkehrsunfall wurde. Das erkennt ein Jäger oder jeder andere Mensch wenn das Gesäuge / Euter der Ricke dick ist. Die Rehkitze warten dann vergebens in Wald oder Feld auf das wieder kommen der Rehmutter und müssen elendig verhungern. Die Kitze werden nach einiger Zeit unruhig und rufen dann immer wieder nach ihrer Mutter. Menschen könnten diese Rehkitze suchen / finden und zu seiner Wildtierauffangstation oder einem Wildtiergnadenhof bringen wo das Rehkitz versorgt wird. Bitte beachten Sie die Informationen auf unserer Homepage - wie Sie sich zu verhalten haben und wo Sie Hilfe finden, wenn Sie ein mutterloses oder verletztes Wildtier finden!

* wenn Sie ein verletztes Rehkitz finden. Zum Beispiel Mähwerkopfer. Oftmals sind die Beine abgemäht oder angemäht.

Bitte beachtet: Häufig nehmen Tiermütter ihre Jungen nicht mehr zum Säugen an, wenn sie den menschlichen Geruch an sich tragen. Nur ein offensichtlich krankes, verletztes oder nachweislich verwaistes Tier ist hilfebedürftig!



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